Nach Helmern 1971 und Essentho 1986 wurde die Musikkapelle Meerhof im Jahre 1998 zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte als Festkapelle bei einem Kreisschützenfest engagiert, diesmal in Holtheim. Auch bei dieser Gelegenheit wurden die Meerhofer ihrem Ruf gerecht, mit steigender Anforderung zur Bestform aufzulaufen.
Die letzten Jahre des alten und die ersten des neuen Jahrtausends standen ganz im Zeichen eines Generationswechsels. Seit dem Vereinsjubiläum wurden zwei weitere Nachwuchsgruppen ausgebildet und in die Stammkapelle integriert. Gleichzeitig schieden etliche Stammmusiker aus unterschiedlichen Gründen aus, so dass von den 50 auf der Rückseite der o. g. Festschrift abgebildeten Musikern des Jahres 1994 bereits acht Jahre später 24 nicht mehr dabei waren. Dennoch verfügte die Stammkapelle wieder über 53 Musiker.
Einen Generationswechsel gab es auch in der Vereinsführung. Der inzwischen 62 Jahre alte 1. Vorsitzende Günter Agethen stellte sich Ende des Jahres 2000 nicht zur Wiederwahl. Nach vorausgegangener 20-jähriger Vorstandsarbeit als Kassierer und Schriftführer hatte er 18 Jahre lang an der Spitze der Musikkapelle gestanden und in diesen Jahren als unermüdlicher Antreiber vieles bewegt. In Würdigung dieser herausragenden Leistung ernannte die Generalversammlung ihn zum Ehrenvorsitzenden. Zu seinem Nachfolger wurde Saxophonist Thomas Schwalbowski gewählt.
Im gleichen Jahr stellte sich auch Dirigent Martin Wiepen jun. nicht mehr zur Wiederwahl. Nach 20 erfolgreichen Jahren als musikalischer Leiter wurde er von der General-versammlung einstimmig zum Ehrendirigenten ernannt. Im folgenden Jahr gewann man mit Herrn Rolf Richter aus Kassel einen fachlich versierten Dirigenten, der zwar ein ansprechendes Osterkonzert einübte, in den folgenden Monaten aber nicht in der gewünschten Weise mit den Musikern und ihrem Vorstand harmonierte, so dass seine Tätigkeit im Spätsommer des gleichen Jahres beendet wurde.
Das Osterkonzert 2002 wurde von Herrn Laszlo Pete, einem jungen Dozenten der Musikfachhochschule in Detmold und begnadeten Posaunisten, einstudiert und vor einem begeisterten Publikum aufgeführt. Als beide Seiten, Herr Pete und der Vorstand, sich bereits über eine dauerhafte Zusammenarbeit verständigt hatten, erhielt Laszlo Pete ein Angebot für eine Anstellung an der Musikhochschule im fernen Kiel, das er verständlicherweise nicht ausschlagen konnte.
Er wurde im gleichen Jahr von Rainard Bunte abgelöst, der mit uns inzwischen auf eine 10-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken kann. Es ist ihm gelungen, unsere Formation immer wieder aufs Neue zu begeistern, und so ist es kein Wunder, dass der musikalische Standard durch sein Wirken deutlich verbessert werden konnte.
Zu einem Wechsel kam es zwischenzeitlich im Amt des Kapellmeisters, als Meinolf Koch im Jahre 2005 sein Amt nach 12 Jahren an seinen bisherigen Stellvertreter Stefan Niewels übergab. Meinolf Koch steht uns jedoch weiterhin als stellvertretender Kapellmeister zur Verfügung.
Angesichts der sich immer stärker verändernden Berufswelt entschied sich im Jahre 2009 der neue Vorstand für eine Neuausrichtung der Nachwuchsgewinnung und -ausbildung. Bis dahin waren es fertig ausgebildete, erfahrene Mitglieder der Stammkapelle gewesen, die in ihrer Freizeit den Nachwuchsmusikern einzeln oder in kleinen Gruppen das Spielen eines Instrumentes unentgeltlich beibrachten. Die Anzahl derer, die sich dafür noch die Zeit nehmen konnten, war seit etlichen Jahren jedoch immer geringer geworden. So blieb letztlich nichts anderes übrig, als die Nachwuchsausbildung weitestgehend zu professionalisieren, wie man im Kapitel „Jugendausbildung" auf dieser Homepage nachlesen kann.
Das jüngste herausragende Ereignis der Verseinsgeschichte fand im Oktober 2011 statt, als wir in Zusammenarbeit mit Radio Hochstift ein Benefiz-Konzert in der Meerhofer Schützenhalle organisierten. Vor einem begeisterten Publikum spielten wir live die Begleitmusik für Gesangsbeiträge einer Sängerin und eines Sängers, deren sehr beachtliches Können wahre Beifallsstürme auslöste. Natürlich war es nicht einfach gewesen, den Background-Part einzuüben und mit den Sängern abzustimmen, umso stolzer waren wir jedoch, als wir von allen Seiten mit höchstem Lob überschüttet wurden. Gelohnt hat sich die Veranstaltung aber ganz besonders aus einem Grund: Ein beachtlich hoher Reinerlös konnte der Deutschen Knochenmarks-Datei gespendet werden, welche in jenen Wochen im Nachbardorf Essentho eine Typisierungsaktion durchgeführt hatte mit dem Ziel, für ein an Leukämie erkranktes Mädchen einen geeigneten Knochenmark-Spender zu ermitteln.